Teil 1
1.
Definition
Zu Beginn sollten wir definieren, was Dankbarkeit überhaupt
ist. Sie besteht aus zwei Elementen:
1.)
Die Wahrnehmung /
Affirmation (Bestätigung) von etwas Gutem
2.)
Die Anerkennung, dass etwas
außerhalb von uns dafür verantwortlich ist
Ein dritter Aspekt gehört nach einigen Definitionen
ebenfalls dazu: Das Gute annehmen und genießen können, die Akzeptanz einer
Gnade und die Anerkennung der eigenen Schwäche und Bedürftigkeit in Demut und
Ergebenheit und das daraus erwachsene Gefühl, etwas davon zurückgeben zu wollen
ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten (Demut und Liebe). Stolz und Arroganz
stehen der Dankbarkeit im Weg. Dankbarkeit ist eine Wahl, die wir unabhängig
von den äußeren Umständen treffen können. Jederzeit.
2.
Dankbarkeit
gebührt Allah
Wir rezitieren die Sura al Fatiha mindestens 17 Mal am Tag.
Darin sprechen wir: Alhamdulillahi Rabbi-l- Alamin. Unsere Dankbarkeit gebührt
nur Allah, dem Herrn der Welten!
Darin unterscheiden wir uns von den anderen Menschen, die
Dankbarkeit praktizieren und die Spiritualität ausklammern. In dieser
Gesellschaft werden die Gnaden oft getrennt vom Geber wahrgenommen und
beispielsweise der Natur zugeschrieben oder dem Wirken des Universums. Sie
behaupten beispielsweise, wenn man dankbar sei, könne das Universum nicht
anders, als Gutes zurückzusenden oder ähnliches. Diese Art von Dankbarkeit ist
dann nicht Schukr, sondern Kufr! Für uns Muslime geht alles Gute auf Allah
zurück! Das bedeutet nicht, dass wir anderen gegenüber nicht dankbar sein
sollen, sondern dass uns bewusst ist, dass hinter allem Allahs Bestimmung
steht. Dankbarkeit ist eine Geisteshaltung. Daher heißt es in einem Hadith:
Wer den Menschen gegenüber nicht dankbar ist, ist auch Allah
gegenüber nicht dankbar.
3.
Schukr im Islam
Das arabische Wort Schukr (Dank) beinhaltet den Gedanken der
Mehrung. Dass man mehr erhält, als man verdient hätte oder als zu erwarten
gewesen wäre. Als Schakkur (Dankbar) werden z.B. Pflanzen bezeichnet, die ohne
Pflege reichlich Frucht tragen oder Vieh, das trotz kargem Futter fett wird und
viel Mich gibt. Es bedeutet also die Antwort auf eine Gabe oder Segnung über
das Normale hinaus. Das man wenig nimmt und viel gibt. Unsere Antwort auf das
Geschenk des Lebens soll also mehr sein als die eines vor sich hin lebenden
Tieres, indem wir den Geber erkennen, ihn lieben und nach Seinem Wohlgefallen
streben durch Gottesdienst und Gehorsam Ihm gegenüber. Die Dankbarkeit für
unsere Sinne und Gliedmaßen sind gute Taten und Abkehr vom Verbotenen. Denn wie
können wir Allahs Geschenke dazu gebrauchen, gegen Ihn zu rebellieren?
Imam Ahmad Zarruq definiert es folgendermaßen:
Dankbarkeit (Schukr) ist die Freude im Herzen über den Geber
von Segnungen, nicht nur über die Segnungen selbst. Dies manifestiert sich in
den Gliedern, so das die Zunge Allah preist und man Gutes tut und Abstoßendes
meidet.
Allah selbst ist Asch-Schaakir und Asch-Schakuur. Niemand
handelt dankbarer als Allah! Allah ist anerkennend und wertschätzend. Nicht nur
gute Taten und Gottesdienste selbst werden belohnt, sondern sogar gute
Absichten, die nicht in die Tat umgesetzt werden konnten, das Unterlassen von
schlechten Taten und Reue nach einer schlechten Tat! Er belohnt kleine gute
Taten mit großer Belohnung weit über unseren Verdienst hinaus. Das bisschen
Mühe, das wir uns in den paar Jahren geben, in denen wir hier auf der Erde
verweilen wird von Ihm mit einer ewigen Belohnung vergolten, die alles
übertrifft, was wir uns an Schönem vorstellen können. Und das, obwohl Allah
nicht derjenige ist, der von unseren Taten profitiert oder der auf irgendetwas
von uns angewiesen ist. Seine Dankbarkeit erwächst nicht wie bei uns aus
Bedürftigkeit, sondern aus Stärke und Liebe zu Seinen Geschöpfen. Sollen wir da
nicht erst recht dankbar sein?
Der dankbarste aller Menschen war unser Prophet Muhammad
(sas). Er betete meist einen großen Teil der Nacht und als seine Frau Aischa
ihn einmal fragt, warum er dies tue, wo Allah ihm doch seine vergangenen und
zukünftigen Sünden bereits alle vergeben habe, antwortete er ihr: Soll ich denn
nicht ein dankbarer Diener sein?
4.
Der Mensch ist meistens
undankbar
An vielen Stellen im Qur’an wird wiederholt, dass die
meisten Menschen undankbar sind. Es genügt, einige Beispiele hierfür zu nennen.
In Sura al Hajj, Vers 66 heißt es: „Und Er ist es, Der euch lebendig gemacht
hat, euch hierauf sterben lässt, euch hierauf wieder lebendig macht. Der Mensch
ist wahrlich sehr undankbar.“ Oder in Sure Az-Zuchruf, Vers 15: „Und sie stellen
Ihm einen Teil von Seinen Dienern als Seinesgleichen zur Seite. Der Mensch ist
ja offenkundig sehr undankbar.“ Ein letztes Beispiel ist in Sura ash-Shura,
Vers 48: „…Und siehe, senn Wir den Menschen von uns Barmherzigkeit kosten
lassen, ist er froh darüber. Wenn sie aber etwas Böses trifft für das, was ihre
Hände vorausgeschickt haben, gewiss, dann ist der Mensch sehr undankbar.“ Das
arabische Wort für Undankbarkeit ist gleichzeitig das Wort für
Glaubensverweigerung: Kufr! Ein Kafir ist also derjenige, der die Einheit und
die Wohltaten Allahs, wie z.B. seine Propheten, leugnet oder aberkennt.
In Sura ar-Rahman gibt es einen Vers: A fa bi ajji alaai
Ribbikuma atukaddhiban. Welche der Wundergaben von eurem Herrn werdet ihr
leugnen?
Allah erhebt hier einen Vorwurf: wie viel mehr kann ich noch
ständig für euch tun und ihr nehmt es nicht wahr? Diese Frage wird immer wieder
wiederholt, nachdem verschiedene Themen behandelt werden, um das Ausmaß der
Undankbarkeit der Menschen und Dschinn und den Zorn Allahs darüber aufzuzeigen.
Diese Sura heißt daher auch nicht umsonst Ar-Rahman. Nur aufgrund der
grenzenlosen Barmherzigkeit Allahs existieren wir noch!
Es ist aber nicht so, dass Allah unsere Dankbarkeit brauchen
würde, denn Er besitzt alle Ehre und
allen Ruhm. Die Dankbarkeit ist etwas, von dem wir selbst profitieren,
die uns selbst am meisten nutzt.
5.
Gründe für
Dankbarkeit
5.1 Dankbarkeit
für Allahs Gnadengaben
Allah hat die Erde nicht nur geschaffen, um uns unser
Überleben zu ermöglichen, sondern Er hat das Leben auf ihr schön und genussvoll
gemacht. Das Leben ist ausgeschmückt mit Düften, Geschmackserlebnissen, Farben,
Liebe, Bequemlichkeit usw. Wir alle brauchen Allah ständig; Er gibt jedem
Geschöpf sein risq und kümmert sich um deren Bedürfnisse.
In einem weiteren Vers sagt Allah zu uns: Wenn ihr die
Gnadengaben Allahs aufzählen wollten, ihr könntet sie nicht zählen. Wofür
können wir zum Beispiel dankbar sein?
Die größte Segnung, die uns zuteilwurde ist der Islam und
Allahs Rechtleitung. Ohne diese wären wir alle verloren und hätten den größten
Verlust erlitten. Ohne unseren Glauben wären all unsere Taten wertlos und wir
hätten ein absolutes Versagen erlitten in
unserem Leben und am Jüngsten Tag. Wir haben aber die unglaubliche Chance,
ewige Glückseligkeit und Gemeinschaft mit den Menschen zu erlangen, die wir
lieben! Es gibt viele Menschen, die es viel schwerer haben, diese Chance und
diese Rechtleitung zu erlangen. Allah hat uns vor vielen Menschen auserwählt
und uns diese Ehre erwiesen. Wären wir in Indien geboren worden oder in China,
bei Naturvölkern oder in Armut und nur mit dem Überlebenskampf beschäftigt,
wäre die Wahrscheinlichkeit viel geringer, dass wir zu den Muslimen gehören
würden. Dies ist also die größte Gnade, die wir empfangen haben. Aber nicht nur
das!
Wenn man die Frage stellt, wofür wir dankbar sein können,
ist die Antwort meist spontan: Unser Körper, unsere Hände, Füße, unser
Augenlicht, unser Gehör, unsere Familie und Besitztümer. Häufig denken wir auch
an diese Erde, die Allah für uns so perfekt geschaffen hat. Die kleinste
Änderung ihrer Position hätte das Leben auf ihr unmöglich gemacht. Alles ist
perfekt ausgewogen und balanciert. Das ist alles wahr. Aber wenn wir uns einmal
einen kurzen Moment Zeit nehmen um tiefer darüber nachzudenken und unser Leben
mit dem Leben von anderen Menschen auf dieser Erde zu dieser Zeit und zu
früheren Zeiten vergleichen, werden wir das unfassbare Ausmaß erkennen, in dem
wir von Herzen dankbar sein können:
Wir leben heutzutage in Europa besser als Könige und
Königinnen. Unsere Kühlschränke sind immer voll, wir können täglich warme
Mahlzeiten zu uns nehmen, unser Essen kommt von überall her zu uns auf den
Tisch und wir haben eine nie gekannte Auswahl an exotischen und fremden
Früchten, Gemüsesorten und Gewürzen. Früher gab es nicht annähernd dieses
Ausmaß an Ex- und Import. Die Handelswege waren lang und beschwerlich und es
wurden sogar Kriege deswegen geführt.
Wir besitzen an die 100 Kleidungsstücke in allen Farben und
Formen und für jede Gelegenheit. Zur Zeit des Propheten Muhammad (sas) gab es
viele Menschen mit nur einem oder zwei Gewändern, die im Wechsel getragen
wurden.
Es ist uns möglich, mit jedermann auf der Welt jederzeit in
Kontakt zu treten, diese Person nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen.
Früher, wenn jemand verreisen musste, hörte man monatelang oder sogar jahrelang
manchmal nichts von dieser Person und war in ständiger Ungewissheit über ihr
Wohlbefinden. Briefe brauchten oft mehrere Wochen.
Das reine und klare Trinkwasser kommt bei uns ohne jeglichen
Aufwand aus der Leitung, unser Geschirr und unsere Wäsche wird für uns von
einer Maschine gereinigt. Es gibt immernoch viele Menschen, die ihr Trinkwasser
aus kilometerweit entfernten Brunnen schöpfen müssen um dann zwei Eimer voll zurückzutragen,
die für den ganzen Tag reichen müssen. Sauberes Trinkwasser ist für viele auch
heute noch kaum oder gar nicht vorhanden.
Wir haben jederzeit die Möglichkeit, sicher an entfernte
Orte zu gelangen in immer kürzerer Zeit. Wer früher die Hadsch unternehmen
wollte war oft monatelang zu Fuß oder auf dem Esel unterwegs mit oft ungewissem
Ausgang und vielen Gefahren, die unterwegs lauerten. Heute setzen wir uns in
ein Flugzeug und sind in 5 Stunden dort.
Unsere Wohnstätten sind geräumig, warm, trocken, sauber und
sicher, unsere Betten weich und kuschelig. Viele unserer Geschwister müssen eng
zusammengepfercht in Flüchtlingscamps oder in Kriegsgebieten in provisorischen
Behausungen leben ohne Strom, ohne Heizung, ohne Schutz vor der Witterung und
ohne sanitäre Einrichtungen. Aber wir müssen nicht einmal in die vielen
Krisengebiete schauen, um Unsicherheit und Verfolgung zu sehen. Sogar in
sogenannten erste Welt Staaten gibt es immer wieder Ereignisse wie Waldbrände,
Hurrikanes, Amokläufe, Mafia, politische Verfolgung und Unterdrückung, Ausbeutung der Arbeitskräfte,
Bürgerkrieg, Überschwemmungen, giftige Tiere oder Raubtiere, Seuchen usw. Wir
leben in einer Sicherheit wie es sie nur an sehr wenigen Orten der Welt gibt
und Allah hat uns vor sehr vielem verschont.
Wir leben in Frieden und können ohne Schwierigkeiten Bildung
erlangen und Berufe erlernen und ausüben, wir sind abgesichert gegen den
Verlust der Arbeit oder Arbeitsunfähigkeit und haben keine Not zu befürchten.
Wenn wir krank werden können wir ohne Angst vor Armut zum Arzt gehen um uns
behandeln zu lassen. Nicht einmal in den USA, dem Vorzeigeland der ersten Welt,
leben die Menschen in dieser Sicherheit. Dort gibt es viele Menschen, die nicht
zum Arzt gehen, weil sie nicht krankenversichert sind und sich die Behandlung
nicht leisten können! Es gibt viele Gebiete auf der Welt, in denen einfachste
Krankheiten wie Durchfall oder bakterielle Infektionen immer noch den Tod
bedeuten können. Die moderne Medizin bei uns kann die meisten Erkrankungen
lindern oder heilen, so dass die wenigsten Menschen überhaupt jemals über
längere Zeit hinweg Schmerzen ertragen müssen.
Wir kennen weder Krieg, noch Verfolgung, keinen Hunger,
keine Kälte und keine Härte! Wir haben ALLES!
Nur um abschließend ein paar Statistiken zu nennen: Gäbe es
auf der Welt 100 Menschen, würden 20 davon mehr als 10.000 € im Jahr verdienen
und 20 weniger als 1€ am Tag! Nur 30 Menschen hätten genug zu essen. 50
Menschen würden oft unter Hunger leiden und 20 wären stark unterernährt. 25
Menschen hätten kein sauberes Wasser, 32 keine saubere Luft und nur 34 Menschen
hätten Strom!
5.2 Dankbarkeit
für die Abwesenheit von Prüfungen
Aber Dankbarkeit betrifft nicht nur die Dinge, die wir
haben, sie beginnt schon bei den Dingen, vor denen wir verschont wurden oder
den Prüfungen, die wir überwinden konnten. Es könnte immer noch schlimmer sein.
Mahatma Ghandi soll einmal gesagt haben: Ich war traurig darüber, dass ich
keine Schuhe hatte. Und dann sah ich einen Mann ohne Füße.
Wenn wir etwas sehen, mit dem andere Menschen geprüft
werden, sollen wir uns an Allah wenden und Ihm mit folgenden Worten danken:
Alhamdulillahi-lladhi afana mim ma btala bihi ghairana.
Lob und Dank gebühren Allah dafür, dass Er uns vor dem
bewahrt hat, womit Er andere geprüft hat!
Diese Aussage ist ein Schutz für uns vor dieser Prüfung. Die
Dankbarkeit, die wir hier zum Ausdruck bringen hat also aktiv und direkt eine
Konsequenz und Wirkung auf unsere Zukunft.
5.3 Dankbarkeit
durch Vertrauen auf die Weisheit Allahs
Auch wenn uns nur wenig gegeben wurde, müssen wir dankbar
sein. Oft ist ein „zu viel“ schädlich und die Mäßigung ein Segen. Am besten für
uns ist die Ausgewogenheit in allen Dingen. Es ist die Weisheit Allahs, uns
nicht alle Wünsche zu erfüllen. Wie gute Eltern, die Regeln für die Kinder
aufstellen, deren Wünsche filtern und Einschränkungen machen (z.B.
Computerspiele, Handy…). Wer alles bekommt, was er will, wird meist verwöhnt,
herrisch, ungeduldig, anmaßend, hochmütig, ungezügelt, exzessiv, gierig und
neigt zu riskantem Verhalten aus Langeweile und zu Süchten aus Überdruss.
Zusätzlich zu all diesen Vorteilen des Mittelmaßes kommt noch ein weiterer
Aspekt hinzu:
Im Paradies werden viele Gläubige einen Berg an Belohnung
vorfinden für gute Taten, die sie nie verrichtet haben. Sie werden fragen:
Wofür ist das? Ihnen wird gesagt werden: Das ist die Belohnung, die euch für
alle Bittgebete gegeben wurde, die euch auf Erden nicht erfüllt wurden. Sie
werden sagen: O hätte Allah doch keine unserer Bitten auf Erden erfüllt!
5.4 Dankbarkeit
in schweren Zeiten in der Hoffnung auf Vergebung und Belohnung
In einigen Ahadith werden uns die Zusammenhänge von
Prüfungen und Dankbarkeit erklärt:
Abu Yahya Suhaib ibn Sinan (radiyallahu ´anhu) überliefert,
dass der Gesandte Allahs (sallalahu ´alaihi wa sallam) sagte: „Die
Angelegenheit des Mu´min ist wirklich verwunderlich. Alles ist für ihn gut –
und dies ist nur beim Mu´min so: Wenn ihm etwas Erfreuliches widerfährt und er
dankt Allah dafür, so ist das gut für ihn. Und wenn er von einer Drangsal
heimgesucht wird und er sie geduldig erträgt, so ist das auch gut für ihn.“
Warum ist es gut für uns, Prüfungen geduldig zu ertragen?
Allah hat uns versprochen, uns durch solche Prüfungen Sünden zu vergeben und es
ist daher eine Möglichkeit für uns, der ewigen Glückseligkeit im Paradies näher
zu kommen und daran zu wachsen. Außerdem zeigt eine solche Haltung eine hohe
Stufe des Imans, nämlich das tiefe Vertrauen in Allah, dass alles, was
passiert, am Ende das Beste für uns ist, auch wenn wir es in dem Moment nicht
erkennen können, denn nur Allah sieht das Verborgene und die Zukunft.
Häufig erkennen wir die Dinge, die wirklich wertvoll sind,
erst durch deren Verlust oder Abwesenheit. Dadurch können Prüfungen, die wir
überstanden haben, am Ende zu mehr Dankbarkeit und Wertschätzung führen. Durch
den Kontrast zur Krankheit können wir erst die volle Bedeutung der Gesundheit
erfassen. Durch den im Ramadan erlittenen Hunger und Durst können wir den Wert
des Wassers und der Nahrung wieder neu schätzen. So erinnern uns Prüfungen und
die Erinnerung an die Vergänglichkeit häufig an den Wert der Dinge, die wir
sonst als selbstverständlich betrachten.
Alle Dinge befinden sich in ständigem Fluss. Stillstand
bedeutet Tod. Durch Herausforderungen und Prüfungen können wir uns verändern
und entwickeln. Wir wären nicht der Mensch, der wir heute sind, wenn wir nicht
auch durch schwere Phasen gegangen, daraus gelernt und diese bewältigt hätten.