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Samstag, 7. Mai 2011

Der Shiitismus versus #Islam Teil8: Von der "Pflicht" Abu Bakr (ra) zu beschimpfen...

Nachdem wir in den vorherigen Teilen dieser Abhandlung die grundlegenden Lehren der Shiiten und ihre Entstehung betrachtet haben, wollen wir nun einige Blüten ansehen, die diese Irrlehren getrieben haben. Einer der schlimmsten Auswüchse ist das Verfluchen und Beschimpfen der besten Gefährten des Propheten Muhammad (sas). In diesem Post werden wir und nach einigen allgemeinen Worten besonders Abu Bakr (ra) zuwenden, dem ersten Khalifen und besten Menschen nach dem Propheten (sas).


5.     Einige Beispiele für Irrlehren der Shiiten



Bei der Schmähung der Gefährten geht es in der Regel um irgendwelche angeblich historischen Erzählungen, in denen die beste Generation der Muslime, nämlich jener von Allah (subhana wa ta’ala) im Qur’an gepriesenen, vom Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) selbst erzogenen Generation der Gefährten, in äußerst schlechtem Licht dargestellt und gezielt der Eindruck erweckt wird, die Familie des Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm)  oder genauer, Ali (möge Allah mit ihm zufrieden sein), seine Ehefrau und Tochter des Propheten Fatimah (möge Allah mit ihr zufrieden sein) sowie deren beiden Söhne Hassan und Hussain (möge Allah mit ihnen zufrieden sein) wären verraten, betrogen, verleumdet, ausgebeutet, geschlagen und unterdrückt worden von eben dieser besten Generation der Muslime. Es gab zwar in der Tat einen Konflikt zwischen Fatimah (möge Allah mit ihr zufrieden sein) und Abu Bakr (möge Allah mit ihm zufrieden sein), dieser wird von den Shiiten jedoch maßlos übertrieben und aufgebauscht. Der Prophet Muhammad (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) besaß ein Grundstück in Khaibar. Fatimah (möge Allah mit ihm zufrieden sein) hatte damit gerechnet, dieses zu erben, aber Abu Bakr kannte einen Hadith, in dem der Prophet gesagt hatte: „Wir, die Propheten, werden nicht beerbt. Was wir hinterlassen, ist eine Spende.“ Fatimah (möge Allah mit ihm zufrieden sein), die diesen Hadith zuvor nicht gekannt hatte, tadelte Abu Bakr dafür, dass er ihr das Grundstück nicht überließ. Jedoch entbrannte deswegen keine Feindschaft zwischen ihnen. Als Fatimah krank wurde, bat Abu Bakr Ali (möge Allah mit ihnen zufrieden sein) um Erlaubnis, sie besuchen zu dürfen. Ali fragte Fatimah und sie war einverstanden. Dass es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen gekommen wäre, entspricht nicht der Wahrheit. Diese bewusste Entstellung des Islams geht ebenfalls zurück auf den Juden Abdullah ibn Saba’, der durch die Verbreitung derartiger Märchen in entlegenen Gebieten die Schürung des Hasses und die Beschwörung einer großen Fitna zwischen den Muslimen beabsichtigte.

Die Shiiten verfluchen demnach fast alle Gefährten und engen Freunde des Propheten, obwohl sie bei Allah hochgeehrt sind. Ihrer Lehre nach seien sie allesamt nach dem Tode des Propheten (sas) vom Glauben abgefallen. Es gibt viele Überlieferungen über die ersten drei Khalifen Abu Bakr, Omar und Uthman. (möge Allah mit ihnen zufrieden sein) Sie waren von den Männern die liebsten Menschen beim Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm):

Amr Ibn Al-`As, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: „‍Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, entsandte mich mit dem Heer nach That As-Salasil und gab mir den Oberbefehl über die Truppen. Ich kam zu ihm und sagte: „‍Welchen Menschen liebst du am meisten?“ Er sagte: „‍Aischa.“ Ich sagte: „Wen unter den Männern?“ Er sagte: „‍Ihren Vater“ (Abu Bakr) Ich sagte: „‍Wen sonst?“ Er sagte: „`Omar Ibn Al-Khattab“ Danach nannte er weitere Männer“ [Sahih Al-Buchari Nr. 3662]

Anas Ibn Malik, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: „Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, ging den Berg Uhud hinauf und in seiner Begleitung waren Abu Bakr, `Omar und `Uthman. Da bebte der Berg unter ihnen und der Prophet schlug mit seinem Fuß darauf und sagte: „‍Sei ruhig Uhud! Denn auf dir befindet sich niemand, außer einem Propheten, einem Wahrhaftigen (Siddiq*) und zwei Märtyrern (*Ein Beiname für Abu Bakr, der bedeutet: der, der (die Wahrheit) bezeugt). [Sahih Al-Buchari Nr. 3686]

Abu Musa al Aschari berichtete: Ich war mit dem Propheten in einem Haus  in Medina als jemand kam und um Einlass bat. Der Prophet (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) sagte zu mir: „Geh, öffne die Tür für ihn und verheiße ihm das Paradies.“ Als ich die Tür öffnete, war es Abu Bakr. Ich verkündete ihm, was mir der Prophet gesagt hatte und er pries Allah. Dann kam noch jemand, der um Einlass bat, und der Prophet (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) sagte erneut zu mir: „Öffne ihm die Tür und verheiße ihm das Paradies.“ Als ich die Tür öffnete, war es Omar. Ich verkündete auch ihm, was der Prophet mir gesagt hatte und er pries Allah. Schließlich kam noch jemand, der um Einlass bat, und der Prophet (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) sagte zu mir: „Öffne ihm die Tür und verheiße ihm das Paradies aufgrund einer harten Prüfung, die ihn treffen wird.“ Als ich die Tür öffnete, sah ich Uthman; und ich verkündete ihm, was mir der Prophet gesagt hatte. Er pries Allah und sagte: „Allah ist der beste Helfer.“ (Buchari3674)

Abgesehen von diesen Hadithen – und es gibt noch viele andere -, in denen sie zu den Bewohnern des Paradieses gezählt werden: Sollte Muhammad (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) eine solch schlechte Menschenkenntnis besitzen als Prophet Allahs und nicht von Ihm vor Menschen gewarnt werden, die so schlecht sind, wie es die Shiiten behaupten? Was für eine Beleidigung des Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) wäre es, zu behaupten, er hätte seine Freunde falsch ausgesucht und schlecht erzogen! Wenn er nicht einmal bei seinen engsten Freunden Erfolg mit seiner Botschaft gehabt hätte, wie groß wäre dann der Misserfolg, den sie ihm andichten! Immerhin behaupten sie, dass alle Gefährten - außer einer Handvoll - nach dem Tod des Propheten zu Abtrünnigen wurden! Und das, nachdem Allah (subhana wa ta'ala) und sein Prophet sie geehrt und gepriesen hatten. Sollte man ihnen unterstellen, dass sie sich geirrt haben? Gott bewahre!
Selbst Ali (möge Allah mit ihm zufrieden sein), auf den sie sich gerne berufen, würde sich vor Schmähungen und bösen Worten gegen diese Gefährten hüten!
Einmal ging Ali als Khalif auf der Straße umher, als er jemanden hörte, der schlecht über Abu Bakr und Omar redete. Daraufhin stieg er auf die Kanzel und hielt folgende Ansprache: „O ihr Leute! Im Namen Allahs: Wer Abu Bakr und Omar liebt ist nichts anderes als ein Gläubiger. Und wer sie hasst, ist nichts anderes als ein Übertreter! Sie sind die Herren der Bescheidenen und Führer zur Rechtleitung. Wer dem Weg Abu Bakrs und Omars folgt, wird auf dem geraden Weg rechtgeleitet und sie sind wahrlich die rechtgeleiteten Khalifen!“ Seine Liebe und sein Respekt zeigen sich auch darin, dass Ali 2 seiner Söhne nach Abu Bakr und 2 nach Omar und 2 nach Uthman benannte. Es bestanden auch enge verwandtschaftliche Beziehungen dieser Gefährten untereinander. Ali (möge Allah mit ihm zufrieden sein) heiratete nach dem Tod von Abu Bakr (möge Allah mit ihm zufrieden sein) dessen Witwe Asma bint Umais, die mit ihrem kleinen Sohn Muhammad ibn Abi Bakr bei ihm einzog. So wuchs ein Sohn von Abu Bakr im Haushalt von Ali auf und Ali ernannte ihn sogar später in der Zeit seines Khalifats zum Gouverneur von Ägypten. Auch Hussain benannte von seinen 10 Söhnen wiederum 4 nach Abu Bakr, Omar (2) und Uthman. Er war außerdem mit einer Enkeltochter Abu Bakrs namens Hafsa verheiratet. Hassan nannte ebenfalls einen seiner 11 Söhne Abu Bakr und Alis dritter Sohn Muhammad hatte als Söhne Abdullah und Omar. Die späteren Imame handhabten dies ähnlich – immer wieder finden sich die Namen dieser treuen Gefährten unter ihren Kindern wieder.
Betrachten wir einmal kurz die Geschichte und Leistungen dieser drei Männer (möge Allah mit ihnen zufrieden sein):
 

5.1.1    Abu Bakr As-Siddiq (Allahs Wohlgefallen auf ihm)

Abu Bakr (Allahs Wohlgefallen auf ihm) war von 632 - 634 n.H. der erste Kalif des Islam. Er stammte aus einem der angesehensten Stämme Mekkas. Schon vor dem Islam war er bei allen bekannt für seine Menschenkenntnis, Tapferkeit, Großzügigkeit und Ehrlichkeit. Alle schätzten ihn als guten Ratgeber. Er war gutmütig, weichherzig und hatte einen festen Willen, obwohl er körperlich eher schmächtig wirkte. Wenn er einen Armen oder Schwachen in Not sah, half er mit all seinen Kräften und seinem Vermögen. Er melkte für die Waisenkinder die Ziegen, sogar noch als er Khalif war. Er reinigte für eine alte und erblindete Frau regelmäßig und heimlich die Wohnung, so dass nicht einmal sie selbst wusste, wer das alles für sie tat. Nur weil Omar ihn beobachtete, wurde es bekannt. Abu Bakr (möge Allah mit ihm zufrieden sein) war schon als Kind einer der besten Freunde des Propheten Muhammad (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm), weil er sich immer für das Gute einsetzte. Außerdem trank er niemals Alkohol, denn für ihn verstieß dies immer gegen die Menschenwürde und Courage und schon von Kindheit an lehnte er die Götzenanbeterei ab. Er sah wie Ibrahim, das die Götzen weder essen noch trinken, weder Nutzen noch Schaden bringen können und leblose Gegenstände sind. Er hielt es für Dummheit und Unwissenheit, sie anzubeten. Als Muhammad (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) dann mit seiner Botschaft der Einheit Allahs kam, wurde seine Meinung bestätigt und er war der erste Mann, der den Islam annahm; und das ohne zu zögern. Muhammad (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) selbst hat über Abu Bakr gesagt: „Niemand ist ein besserer Gefährte für mich gewesen als Abu Bakr.“ Auch sagt er: „Wir haben die Großzügigkeit von jedem erwidern können, der mir gegenüber großzügig war, außer bei Abu Bakr. Allah wird seine Großzügigkeit belohnen.“ Sobald er Muslim geworden war, fing er mutig an, die Leute zum Islam zu rufen und über ihn sind viele große Persönlichkeiten zum Islam gekommen. Darunter sind 6 von den 10 Gefährten, denen das Paradies verheißen wurde. Auch er selbst ist einer dieser 10 Glücklichen. Er begleitete den Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) bei der Hidschra und hierüber gibt es sogar einen Vers im Qur’an:

Wenn ihr ihm keinen Beistand leistet (kann er doch auf die Hilfe Allahs rechnen). Allah hat ihm ja schon (damals) Beistand geleistet, als die Ungläubigen ihn zu zweit (aus Mekka) vertrieben. (Damals) als die beiden in der Höhle waren, und als er zu seinem Gefährten sagte: "Sei nicht traurig! Allah ist mit uns." Da sandte Allah seinen Frieden auf ihn herab und stärkte ihn mit Truppen (vom Himmel), die ihr nicht sahet. (At-Tauba:40)

Muhammad (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) liebte und vertraute Abu Bakr (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sehr. Er bekam von ihm den Titel As-Siddiq verliehen, was soviel heißt wie „der mit dem aufrichtigen Herzen“ oder „der mit dem unerschütterlichen Glauben“. Denn nach der Himmelfahrt des Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm)  haben die Ungläubigen ihn ausgelacht und gedacht, nun kann keiner ihn mehr ernst nehmen. Sie wollten den Glauben Abu Bakrs (möge Allah mit ihm zufrieden sein) erschüttern und sagten: „Dein Freund behauptet, er wäre zur Al-Aqsa Moschee in Jerusalem gereist und in derselben Nacht zurückgekommen, obwohl wir einen Monat brauchen für den Hin- oder Rückweg.“ Aber Abu Bakr antwortete: „Wenn er das sagt, hat er gewiss die Wahrheit gesprochen (sadaqa). Ich habe ihm schon geglaubt, als er gesagt hat, er bekomme Offenbarungen vom Himmel, und das ist doch eine viel größere Sache als diese.“
Abu Bakr (möge Allah mit ihm zufrieden sein) war sehr mutig, wenn es darum ging, den Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) zu verteidigen.

Muhammad ibn Aqil erzählt: Ali hat uns bei einer Predigt gefragt: „O Leute, sagt mir, wer der mutigste Mensch ist.“ Wir antworteten: „Du, o Führer der Gläubigen (Khalif).“ Er erwiderte: „Was mich anbetrifft, so habe ich gegen niemanden mit dem Schwert gekämpft, ohne ihn zu besiegen. Aber sagt mir, wer der Mutigste ist.“ Wir antworteten: „Wir wissen es nicht.“ Ali sagte zu uns: „Es ist Abu Bakr (möge Allah mit ihm zufrieden sein). Am Tag der Schlacht von Badr bauten wir eine Überdachung (Arisch) und fragten: „Wer will den Propheten beschützen, damit keiner der Götzendiener an ihn herankommt?“ Ali schwor, dass niemand sich zu dieser Verantwortung bereit finden wollte, außer Abu Bakr. Und keiner kam an den Propheten heran mit seinem Schwert, ohne dass das Schwert von Abu Bakr schneller gewesen wäre und keiner konnte an ihn herankommen, ohne dass Abu Bakr ihm vorher entgegentrat. Dann berichtete Ali, dass er einmal sah, wie die Quraisch den Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) festhielten, und einer schubste ihn und einer packte ihn am Kragen, indem sie sagten: „Du hast unsere Götter zu einem gemacht.“ Ali schwor, dass niemand zu ihm eilte außer Abu Bakr. Er schlug den einen und schubste den anderen und zog den dritten vom Propheten weg indem er sagte: „Wehe euch! Wollt ihr einen Mann nur deshalb töten, weil er sagt: „Mein Herr ist Allah.“?“ (diesen Satz sagte auch ein Gläubiger unter der Gefolgschaft des Pharao) Als Ali dies berichtete, nahm er sein Übergewandt von den Schultern und zog es über den Kopf. Dann nahm er esl herunter und weinte, bis sein Bart mit Tränen durchnässt war. Ali sagte daraufhin: „Im Namen Allahs: Ist der Gläubige unter den Gefolgsleuten des Pharao besser oder Abu Bakr?“ Alle waren still. Ali fragte uns: „Wollt ihr mir nicht antworten? Im Namen Allahs: Eine Stunde von Abu Bakr ist besser als die Erde voll mit solchen Gläubigen wie dem Gefolgsmann des Pharao. Dieser hat seinen Glauben verheimlicht, aber Abu Bakr hat seinen Glauben öffentlich gemacht.“ (Haithami 9/46)

Abu Bakr (möge Allah mit ihm zufrieden sein) nahm an allen Schlachten der Muslime teil und spendete sehr großzügig - einmal sein gesamtes Vermögen - für die Angelegenheiten der Muslime. Die Gefährten wetteiferten miteinander oft in guten Dingen und so berichtet Omar (möge Allah mit ihm zufrieden sein) einmal:

„Der Prophet hat uns befohlen, dass wir spenden, und ich hatte gerade etwas Geld. Da sagte ich: Wenn ich Abu Bakr überhaupt jemals übertreffen kann, dann wird es heute sein. Ich brachte die Hälfte dessen, was ich zuhause hatte, zum Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) und er fragte mich: „Was hast du für deine Familie gelassen?“ Ich antwortete: „Seinesgleichen.“ Dann kam Abu Bakr (möge Allah mit ihm zufrieden sein) mit allem, was er hatte und der Prophet (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) fragte ihn ebenfalls: „Was hast du für deine Familie gelassen?“ Abu Bakr sagte: „Ich habe ihnen Allah und Seinen Gesandten gelassen.“ Ich sagte: „Ich werde nie wieder mit dir in irgendetwas wetteifern!“ (Abu Dawud; Albani)

Abu Bakr (möge Allah mit ihm zufrieden sein) wurde durch die Ehe seiner Tochter Aischa mit dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, dessen Schwiegervater. Nachdem Mekka von den Muslimen zurückgewonnen worden war, schickte Muhammad (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) Abu Bakr als seinen Stellvertreter als Leiter der 1. Hadsch dorthin, da er selbst verhindert war. Und als er unter seiner letzten schweren Krankheit litt, bestand er darauf, dass Abu Bakr (möge Allah mit ihm zufrieden sein) an seiner Statt das Gemeinschaftsgebet leiten solle. Nach dem Tod des Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) musste bald ein neuer Führer für die Ummah gefunden werden, damit kein Chaos ausbrach, und die Menschen einigten sich schnell auf Abu Bakr (möge Allah mit ihm zufrieden sein). Er sprach zur versammelten Menge: „Oh ihr Menschen! Ich bin zu eurem Führer gewählt worden, obgleich ich nicht besser bin als irgendeiner von euch. Wenn ich etwas Gutes tue, gebt mir eure Unterstützung! Tue ich etwas Falsches, dann macht mich darauf aufmerksam. Hört: Wahrheit ist Ehrlichkeit, und Unwahrheit ist Unehrlichkeit. Die Schwachen unter Euch sind in meinen Augen so lange mächtig, bis ich ihnen das gegeben habe, was ihnen zusteht, wie Allah es will. Die Mächtigen unter euch dagegen sind so lange schwach in meinen Augen, bis ich ihnen genommen habe, was den anderen zusteht, wie Allah es will. Ich sage euch, wenn die Menschen aufhören, den Willen Allahs zu erfüllen, lässt Allah sie in Ungnade fallen. Wenn die Menschen zu Übeltätern werden, schickt Allah Unglück über sie. Merkt euch, ihm müsst mir solange gehorchen, wie ich Allah und Seinem Gesandten, Allahs Segen und Heil auf ihm, gehorche. Wenn ich Allah und Seinem Gesandten nicht gehorche, braucht ihr mir auch nicht zu gehorchen!“ Sind dies die Worte eines Mannes, der nach weltlicher Macht und Reichtum strebt und andere zu übervorteilen sucht?
Weil Abu Bakr als Khalif nicht mehr seinen Geschäften nachgehen konnte, bekam er ein sehr bescheidenes Gehalt. Obgleich er dies nur benutzte, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, verfügte er, dass dieses Geld bis auf den letzten Pfennig an den islamischen Staat zurückbezahlt werden solle, nachdem man sein Land nach seinem Tod verkauft habe. 

Während der kritischen Zeit nach dem Tod des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, hat er den Zusammenhalt der Gemeinde aufrechterhalten. Er bewahrte die Integrität des Islam und bewahrte ihn vor dem Zerfall, indem er nicht eine Haaresbreite von den Lehren des Islam, der Sunna des Propheten und seinem Willen abwich. Er schlug die Abtrünnigen zurück und besiegte die Schwindler. Die Ummah wurde soweit gestärkt und so selbstbewusst, dass sogar Syrien und Persien für den Islam gewonnen werden konnten. Er war auch derjenige, der anfing, den Qur’an zu sammeln.

Als Abu Bakr im Sterbebett lag, empfahl er den Gläubigen, Omar als seinen Nachfolger einzusetzen, da er ihn für den Geeignetsten hielt. Er ermahnte ihn, falls er das Amt des Khalifen annähme, folgende Worte zu beachten: Wahrlich, die Wagschale im Jenseits wird schwer für jemanden, der dem folgt, was recht ist, obwohl es schwer war. Und eine Wagschale, die das Recht darauf hat, ist berechtigt schwer zu sein. Und wahrlich, die Wagschale im Jenseits wird leicht für jemanden, der dem Unrecht im Diesseits folgte und dies war leicht und angenehm für ihn. Und einer Wagschale, die das Unrecht in sich trägt, steht es zu, leicht zu sein.

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